Sonstiges

Eine Erholung im Hochbau wird vermutlich erst 2026 spürbar werden

Mirko Burisic
30.7.2024

Bauvolumen 2023 zum dritten Mal gesunken

Im vergangenen Jahr ist das reale Bauvolumen laut EY-Parthenon zum dritten Mal in Folge um 2,2 Prozent auf 293 Milliarden Euro gefallen. Die stärksten Rückgänge gab es vor allem im Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie im gewerblichen Bau von Geschosswohnungen.

Gestiegene Zinsen, hohe Baukosten, stornierte Projekte: In der Baubranche kriselt es, insbesondere im Wohnungsbau. Eine spürbare Erholung im Hochbau wird nach Einschätzung der Strategieberatung EY-Parthenon erst 2026 einsetzen.

„Zwar lösen sich zahlreiche Probleme und Komplikationen der vergangenen Jahre wie Lieferengpässe auf, Hürden wie hohe Materialkosten, Fachkräftemangel, steigende Lohnkosten, begrenzter Bauraum und auch die gestiegenen Finanzierungskosten bleiben jedoch bestehen“, heißt es in einer Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

„Trotz der aktuell schwierigen Lage erwarten wir mittelfristig eine Stabilisierung“, sagt Björn Reineke, Partner von EY-Parthenon. So hätten sich Materialkosten stabilisiert, Lieferengpässe seien zurückgegangen. Auch die treibenden Kräfte hinter der Wohnraumnachfrage wie Zuwanderung und Urbanisierung blieben unverändert. Prognosen deuteten auf einen Bevölkerungsanstieg um eine Million bis Mitte der 2030er Jahre hin.

Die Experten erwarten, dass bei Privatpersonen „die Bereitschaft zum Bauen perspektivisch wieder steigt“. Derzeit gebe es viel Unsicherheit. „Wenn aber das verfügbare Einkommen nach den Lohnerhöhungen wegen des Inflationsausgleichs steigt und vor allem auch günstigere Finanzierungsbedingungen den Immobilienkauf wieder leichter finanzierbar machen, wird das Eigenheim wieder erreichbarer.“

Konkret erwarten die Berater nach einem Rückgang des preisbereinigten Hochbauvolumens von 2,2 Prozent 2023 für dieses Jahr noch ein Minus von 1,8 Prozent. „Derzeit gehen wir davon aus, dass sich der Markt ab 2025 mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent wieder stabilisieren und ab 2026 mit 1 Prozent wieder leicht wachsen wird“, prognostizieren die Autoren. Während der Wohnungsbau ab 2025 wieder leicht an Dynamik gewinnen werde, dürften sich der Wirtschaftsbau und öffentliche Bau erst ab 2026 erholen.


Quelle: Handelsblatt

Teile diese News
Mirko Burisic
30.7.2024